Kinder- und Jugendheim
Heilpädagogische Tagesgruppe
Flexible Ambulante Hilfen

AKTUELLES

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In Gedenken an Auschwitz

Auf die Reise in eines der wohl dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte begaben sich in den vergangenen Wochen Jugendliche und Betreuer des Jugendzentrums Jocketa. Im Rahmen eines mehrteiligen Projektes setzte sich die Gruppe hierbei mit dem Konzentrationslager Auschwitz auseinander, in welchem zur Zeit des Nationalsozialismus mehr als eine Million Menschen unter menschenunwürdigen Bedingungen gefangen gehalten und systematisch ermordet wurden. Unter Einbezug verschiedener Bild- und Filmmaterialien tauschten sich die Teilnehmer in spannenden Gesprächsrunden über die möglichen Gedanken, Gefühle und Sichtweisen auf Seiten der Opfer und Täter aus, wobei vor allem die Bedeutung des Geschehenen für die heutige Zeit und das gesellschaftliche Zusammenleben diskutiert wurde. Als Höhepunkt des mehrwöchigen Projektes unternahm die elfköpfige Gruppe eine dreitägige Reise nach Auschwitz. Diese beinhaltete neben der Besichtigung des Konzentrationslagers Auschwitz I (Stammlager) auch das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau sowie das jüdische Viertel und Schindlers Fabrik in Krakau. Durch zahlreiche Ausstellungsstücke und anhand ergreifender Zeitzeugenberichte erhielten die Beteiligten hierbei die Möglichkeit, mit dem grausamen Häftlingsalltag und täglichen Kampf ums Überleben hautnah in Berührung zu kommen.

Ereignisse wie jene rufen Sprach- und Verständnislosigkeit hervor und sollten sich niemals wiederholen. Nichtsdestotrotz sind Verbrechen an die Menschlichkeit auch heutzutage noch allgegenwärtig – sogar in Europa. Verbunden mit der beständigen Hoffnung, dass nachfolgende Generationen aus der Geschichte lernen können, sind Erinnerung, Diskussion und Mahnung für uns Aufgabe sowie unverzichtbarer Bestandteil des Zusammenlebens. Für immer.

Jakob Reuther, Psychologe

Einladung #SUMMERPARTY

Gute Laune verspricht das Sommerfest des Jugendzentrums Jocketa am Samstag, 17. Juni in der Straße der Völkerfreundschaft 4-5.

Unter dem Motto „Jugendkultur“ laden die Kinder und Jugendlichen zu vielen Aktivitäten ein, wie: Malen von Graffitis, Motorradfahren im Beiwagen, Klettern auf Kisten oder das „sich verschönern lassen“ mit Henna Tattoos. Geplant sind zusätzlich verschiedene Acts auf einer Showbühne. Im Festpavillon warten Köstlichkeiten auf die Besucher.

Begleitet von sommerlicher Musik sind das nur einige Höhepunkte, die unsere Gäste, Familien und Freunde erwarten können.

*Sebastian Gewinner-Grahl, FAH Stützpunkt Oelsnitz

Achtsamkeitstraining in der Natur

Was wir – das Jugend-Werk Pöhl – als „Achtsamkeitstraining in der Natur“ anbieten, hat seinen Ursprung im „Waldbaden“.  Dies stammt aus Japan und Korea, wird „Shinrin-yoku“ genannt und dort seit Jahrzehnten angewandt.  „Shinrin-yoku“ kann übersetzt werden als „Eintauchen in die Atmosphäre des Waldes“. Studien haben belegt, dass der Aufenthalt im Wald eine gesundheitsfördernde, vor allem beruhigende Wirkung auf den Körper und die Psyche hat. Der Aufenthalt im Wald dämpft die Aktivität des sympathischen Nervensystems und spricht das parasympathische Nervensystem an. Dadurch wird Stress gemindert.

Beim „Achtsamkeitstraining in der Natur“ stehen Langsamkeit (gehen wie eine Schnecke) und Aufmerksamkeit/Konzentration auf eine Sache (Baum, Strauch, Pflanze, Gras, Holz, Moos) im Vordergrund.  Der Wald/die Natur wird mit allen Sinnen, wie Sehen, Riechen, Hören, Tasten und Schmecken erfahren.

Durch die etwa zehn bis 20 Minuten dauernden Übungen sollen die Kinder lernen, ihre Umwelt bewusst wahrzunehmen, ihre Sinne zu schärfen, sich selbst und ihre Gefühle wahrzunehmen.

Ein paar Übungen: Die Kinder sollen in der Natur Gegensatzpaare finden (rund/eckig, jung/alt, krumm/gerade); sollen etwas finden, das sie an sie selbst erinnert (dunkle Rinde, weil Schwarz die Lieblingsfarbe ist/eine rosa Blüte, die so fröhlich und freundlich ist, wie ich…; ein Blinder/ein Sehender; fest verwurzelt stehen wie ein Baum etc.)

Text/ Bilder: Roswitha Berggold, Psychologin/Heilpädagogische Tagesgruppe

Frühjahrsputz in Jocketa

Die Gemeinde rief für heute Vormittag zur Frühjahrsputzaktion in den Dörfern der Gemeinde auf. Ich meldete uns mit den Wohngruppen zur Müllsammlung an. Wir nahmen mit insgesamt 17 Personen von Gr.1, Gr. 2 und der Verselbständigungsgruppe teil. Es wurde von den Mitbewohnern von Jocketa, der Gemeindeverwaltung und dem Bürgermeister sehr positiv wahrgenommen, daß das “ Kinderheim “ teilnahm. Allen hat es trotz anfänglichem Murren Spaß gemacht und alle waren erstaunt, wieviel Müll in Jocketa und den kleinen Wäldern am Ortsrand so herumliegt.
Wir haben richtig viel Müllsäcke geschleppt. Am Ende wurde als Dankeschön zum Mittagessen noch gegrillt. Bei der frischen Luft und der anstrengenden Arbeit haben alle nicht nur eine Roster verzehrt.😅

Steffi Krebs, Erzieherin Heilpädagogische Wohngruppe 1

Der Berg ruft!

Der über tausend Meter hohe Ochsenkopf im Fichtelgebirge war das Ziel der diesjährigen Winterfreizeit der Flexiblen Ambulanten Hilfen des Stützpunktes Oelsnitz. Vier Einzelfallhelfer und ihre zehn Schützlinge bezogen in den Winterferien für 3 Tage eine entlegene Hütte im Wald des Gebirges.

Der erste Tag stand ganz im Zeichen der Erkundung des Areals. Die im Winter häufig schwer zu erreichende Hütte war keine Luxusvilla, bot der Gruppe aber alles, was sie für ihr Abenteuer benötigte. Nach der Ankunft richteten sich die Kinder und Jugendlichen kurz ein, um sich im Anschluss mit winterfester Kleidung auf die Erkundungsreise der Umgebung zu machen. Doch das war einigen noch nicht genug. Nach dem Abendessen machte sich erneut eine Gruppe auf, um das Gebirge auf einer Nachtwanderung zu erleben.

Im Anschluss an das Frühstück am nächsten Morgen erwartete viele Kids das Highlight der Freizeit; Abfahrtsski am Ochsenkopf. Für nahezu alle Teilnehmer war es das erste Erlebnis auf Ski oder auf dem Snowboard. Doch zunächst stand die große Herausforderung auf dem Programm: Wer schafft es aus dem Dschungel des Skiverleih? Die beruhigende Antwort: Alle! Doch schon kurz danach die nächste Mammutaufgabe: Wie komme ich heil den Berg hinunter? Die Einzelfallhelfer veranstalteten zunächst eine kleine Skischule für alle Anfänger. Nach zahlreichen Übungen am kleinen Hang und durch das Schleppen der Ausrüstung immer ungeduldiger werdender Kids, ging es per Sessellift zur Spitze des Berges. Mit großem Mut und unbändigem Willen den Berg zu meistern, ging es anschließend die steile Abfahrt ins Tal. Ganz nach dem Motto „viele Wege führen nach Rom“, gestaltete sich die anspruchsvolle Route für die Jugendlichen. Von eleganter sturzfreier Abfahrt über sturzreiche Fahrt mit blauen Knien bis hin zum Abstieg mit der Ausrüstung auf den Schultern, war alles dabei. Nach dem Abendessen ließ die Gruppe den Tag mit zahlreichen Kooperationsspielen ausklingen.

Bevor es am letzten Tag losgehen konnte, stand die Großreinigung der Hütte auf dem Programm. Nach sorgfältiger Inspektion durch den Herbergsvater und etlichen „Nachreinigungen“ ging es in die Therme Obersees nach Mistelgau. Neben Schwimmen, Rutschen und Toben, nutzten die Jugendlichen die Räumlichkeiten aber auch, um sich ein wenig zu entspannen und mit den Betreuern das Erlebte auszuwerten. Ausgepowert, aber um ein paar schöne Erfahrungen reicher, verließen die Abenteurer das Bad in Richtung Vogtland.

* Sebastian Gewinner-Grahl, FAH Stützpunkt Oelsnitz

Wie ist das Heimleben?

Viele von euch denken vielleicht im Heim leben ist total doof. Diese Behauptung haben viele, es ist aber nicht so. Hier ein kurzer Einblick in den Wochenalltag bei uns in Jocketa.

Früh ist aufstehen angesagt, anziehen, Hygiene, frühstücken und dann geht es ab in die Schule. Um 12:45-13 Uhr gibt es Mittagessen. Wer zum Mittag nicht da ist, kann sein Essen später bekommen. Nach dem Mittagessen ist von 14-15 Uhr Hausaufgabenzeit in der wir nochmal produktiv lernen. 15 Uhr gibt es dann Vesper. Nach der Vesper sind Gruppenaktivitäten und Freizeit dran. In unserer Freizeit dürfen wir frei entscheiden was wir machen wollen. Außerdem dürfen wir nach den Hausaufgaben ans Handy. Regelmäßig sind auch Gespräche mit Psychologen, Erziehern oder Sozialpädagogen. 18 Uhr machen wir Abendbrot. Danach dürfen wir noch bis zur Bettgehzeit fernsehen, lesen oder in den Ausgang gehen.

In unserer Einrichtung gibt es 18 Kinder, die in zwei Gruppen aufgeteilt sind. Das Heimleben hier ist eine gute Unterstützung für Kinder- und Jugendliche, die mit ihrer Familie nicht mehr so gut zurechtkommen. Mir persönlich hilft das Heim sehr und ist eine gute Unterstützung für mich. Die Erzieher, Sozialpädagogen und Psychologen geben mir sehr gute Tipps wie ich psychisch stabiler werden kann. Ich fühle mich hier wie zu Hause.

  • Jasmin, 14 Jahre, Heimgruppe 1

Auf’s Eis geführt

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Wir waren mit der SGA in Hof auf dem Eisteich Schlittschuhlaufen. Es hat uns allen eine große Freude bereitet. Eine von uns ist oft hingefallen, allerdings immer wieder aufgestanden. Wir haben uns alle sehr angestrengt, nicht hinzufallen.

Die Kids der SGA Oelsnitz

So farbenfroh sieht Nachhaltigkeit aus!

Wir Kinder, Jugendlichen und Erzieher der Wohngruppen wollen wieder einmal einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten und steigen auf diese tollen Trinkflaschen um. Die werden uns ab jetzt jeden Tag in die Schule und in der Freizeit begleiten.

Somit sparen wir uns den Weg und die Zeit zum Getränkemarkt, die unnötig vielen Einwegflaschen und toll ist, das Wasser kommt aus der Leitung und wird in unserem nagelneuen Getränkespender im Nu zum Sprudelwasser.

Daniela Paulus, Bereichsleiterin KJH Jugendzentrum Jocketa

Ein Trio fürs Gemüt

Jugendzentrum stockt psychologische Abteilung auf

Jocketa. „Aller guten Dinge sind drei!“ meint nicht nur ein Sprichwort, sondern auch das Jugendzentrum Jocketa. Die psychologische Abteilung der sozialen Einrichtung wurde daher zum Jahresbeginn 2023 aufgestockt, sodass jetzt drei Psychologen – eine Frau und zwei Männer – sich dem seelischen Wohl von Bewohnern, Betreuern und ambulanten Klienten widmen.

Zum Jugendzentrum gehören ein Kinder- und Jugendwohnheim, eine Heilpädagogische Tagesgruppe, die „Flexible Ambulante Hilfe sowie die „Soziale Gruppenarbeit in Reichenbach und Oelsnitz“.  32 weibliche und männliche Erzieher und Sozialpädagogen kümmern sich um etwa 105 Jungen und Mädchen zwischen sechs und 18 Jahren mit auffälligem Verhalten.  Die Fachkräfte helfen den Kindern und Jugendlichen sowie deren Eltern ihr Leben zu meistern. Unterstützt werden sie dabei von Psychologen.

 War der 49-jährige Christoph Pache, Master of Science der Psychologie, seit 2019 als Einzelkämpfer für die gesamte Einrichtung zuständig, verteilen sich die Aufgaben inzwischen auch auf den Schultern von Jakob Reuther (Master of Science) und Roswitha Berggold (Diplom-Psychologin). „Dem Vorstand des Jugend-Werk Pöhl e.V. war es wichtig, das Psychologenteam nicht nur um eine Frau zu ergänzen, sondern mit der 63-jährigen Berggold und dem 25 Jahre alten Reuther generationsübergreifend Lebenserfahrung anzubieten“, sagt Cornelia Heidrich, Leiterin des Jugendzentrums. Es gehe nicht allein darum, die jungen Menschen aufzubauen, sondern auch den Erziehern und Sozialpädagogen psychologischen Rat zu ermöglichen. Dabei spiele es keine Rolle, ob ein Betreuer Hilfe beim Umgang mit einem Kind brauche – beispielsweise bei wiederholten Wutausbrüchen – oder in Bezug auf sein eigenes Erleben, wenn etwa das traurige Schicksal einer Familie den Helfenden seelisch belaste.

Die Zuständigkeiten stehen fest: Pache und Berggold begleiten die Aktivitäten der Tagesgruppe und des Wohnheims, Reuther jene der Ambulanten Hilfen. Zwar hat jeder der Psychologen einen Universitätsabschluss in der Tasche, doch mit jeweils eigenen Schwerpunkten.

Auf eine langjährige Erfahrung in der Jugendhilfe blickt  Christoph Pache zurück. Der angehende Verhaltenstherapeut arbeitete als Erzieher in einer traumapädagogischen Wohngruppe, bevor er seine psychologischen Kenntnisse dem Jugendzentrum zur Verfügung stellte. „Im Wohnheim und in der Tagesgruppe kann ich sowohl meine Erfahrung  als Erzieher als auch mein Wissen als Psychologe einbringen“, freut sich Pache.  Sein Anliegen:  „Alle Kinder sollen gesund aufwachsen und die Betreuer ihre anstrengende Arbeit stressfreier ausführen können.“ In einer wohlwollenden Atmosphäre, so der Psychologe,  ließen sich selbst Konflikte leichter bereinigen.

Roswitha Berggold hat sich der Hypnotherapie nach Milton Erickson verschrieben. „Die Ansprache des Unbewussten ermöglicht oft rasche Lösungen“, berichtet die Diplom-Psychologin. Im Trance-Zustand rücke der bewusste Verstand als kritischer Zensor in den Hintergrund, es falle leichter, die Gefühlsebene anzusprechen. Um mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen, bedient sich die zertifizierte Waldgesundheitstrainerin auch der Natur. „Therapeutische Übungen im Triebtal mit Wald und Wasser fördern ein entspanntes Verhalten und schulen gleichzeitig  alle Sinne.“

Als Anhänger der verhaltenstherapeutischen Praxis arbeitet Jakob Reuther eng mit seinen Kollegen aus dem Bereich der Flexiblen Ambulanten Hilfen (FAH) zusammen. Der 25-Jährige ist nicht nur in Jocketa tätig, sondern auch an zwei weiteren Stützpunkten der Flexiblen Ambulanten Hilfen in Plauen und Oelsnitz. Als ehrenamtlicher Fußballtrainer und Rettungsschwimmer sammelt Reuther seit seiner eigenen Jugendzeit  Erfahrungen mit Kindern und Jugendlichen. „Der Sport ermöglicht, die Heranwachsenden von einer ganz anderen Seite kennenzulernen“, sagt der Psychologe. „Bewegung steigert die körperliche und psychische Ausgeglichenheit, sodass alltägliche Probleme nebensächlicher und die sozialen Fähigkeiten auf spielerische Weise gefördert werden.“

Das Psychologenteam des Jugendzentrums Jocketa (von links nach rechts):

Christoph Pache, Roswitha Berggold und Jakob Reuther.

Artikel: Roswitha Berggold

Foto: juz

Zum ersten Mal beim Rosenmontagsumzug

Für sieben Kinder der Tagesgruppe stand gestern der Besuch des Greizer Rosenmontagsumzuges auf dem Plan. Alle Kinder besuchten zum ersten Mal solch einen Faschingsumzug. Bei lauter Stimmungsmusik, buntem Konfetti und vielen Süßigkeiten genossen die Kinder und Erwachsenen ein paar schöne Stunden in Greiz.

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